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Praxis

2. Die von stechenden Insekten etc. übertragenen Krankheiten:

 

Der wirksamte Schutz vor diesen Krankheiten ist ein Moskitonetz. Erstens schläft man ohnehin besser, wenn man nicht dauernd gestochen wird, zweitens erspart man sich viel Ärger mit Krankheiten.

Größtes Problem ist die Malaria. Gegen diese Krankheit gibt es keine Impfung, man kann nur mit Tabletten vorbeugen. Wichtig ist dabei, daß diese korrekt eingenommen werden müssen und daß es das für die jeweilige Gegend geeignete Mitte ist. Dies ändert sich immer wieder, da die früher verwendeten Arzneimittel nicht mehr überall zuverlässig wirken (gesonderte Information auf anderem Merkblatt). Auch hier gilt: Das Moskitonetz ist der beste Schutz!

Bei der Malaria unterscheidet man Mittel, die man nur vorbeugend nimmt (Resochin oder Lariam), und solche, die nach der Infektion noch als Behandlung geeignet sind (Halfan). In Gegenden, in denen es noch keine Probleme mit Resistenzen gibt, reicht Resochin völlig aus. Man nimmt in der Regel einmal wöchentlich zwei Tabletten (immer Sonntags, das kann man sich leichter merken) und zwar eine Woche vor Abreise bis sechs Wochen nach Rückkehr.

In Risikogebieten Asiens und Afrikas nimmt man das Präparat Lariam und eventuell zusätzlich Halfan-Tabletten mit, falls es trotz Lariam oder Resochin zu einer Infektion kommt. Falls hohes Fieber auftritt, nimmt man die Halfan-Tabletten in zwei aufeinanderfolgenden Behandlungszyklen nach Gebrauchsanweisung. Ganz wichtig ist, daß man sich dessen bewußt ist, daß es keinen hundertprozentig sicheren Schutz vor Malaria gibt. In Afrika (z.B. Kenia) gibt es besonders gegen Medikamente resistente Stämme.

Wichtig: Malaria gibt es im Sommer auch in der Südtürkei (z.B. Antalya)

 

Bei jeder unklaren fieberhaften Erkrankung nach einem Tropenaufenthalt muß an Malaria gedacht werden.

 

Neben der Malaria gibt es als gefürchtete Tropenkrankheiten das Gelbfieber (Impfung möglich, diese wird nur in speziellen Impfzentren durchgeführt und hält zehn Jahre!), das Denguefieber (noch keine Impfung), die Japanische Encephalitis in Südostasien (Impfung möglich) und andere (in der Toskana zum Beispiel das Papatacci-Fieber). Diese Krankheiten sind durch Viren bedingt und werden von Stechmücken übertragen. Ähnliches gilt für die vor allem in Vietnam und Laos verbreitete Hanta-Virus-Krankheit. In Afrika kommt die von Tse-Tse-Fliegen übertragene Schlafkrankheit vor, in Südamerika die von Raubwanzen übertragene Chagas -Krankheit. Beide sind mit der Malaria verwandt (Protozoen) und in der Regel für Touristen keine größere Gefahr.

In Westafrika (Nigerregion) wird von Kriebelmücken die Flußblindheit übertragen, dies ist eine Wurmkrankheit, die heute behandelt werden kann. In vielen tropischen Ländern kommt die Bilharziose vor, eine Wurmkrankheit, die man sich beim Baden in Binnengewässern holen kann (zB Ägypten). Sie macht als Hauptsymptom eine blutige Blasenentzündung. Die Behandlung ist einfach (Praziquantel-Tabletten). Man sollte nie barfuß durch wasserführende Gräben laufen oder in stehenden Kleingewässern baden.

1994 trat angeblich eine größere Pestepidemie in Indien auf (ob es wirklich Pest war, wird heute bezweifelt, vermutlich war es der "Rotz"). Das hat etwas vergessen lassen, daß jedes Jahr in den südwestlichen USA, in den zentralasiatischen Steppen und in Ostafrika und in Madagaskar immer wieder Pestfälle auftreten. Pest wird von Rattenflöhen übertragen und durch Bakterien verursacht. Antibiotika helfen als Vorbeugung und als Therapie. Die Pest ist aber trotz erheblichen Medienrummels sicher keine Touristenkrankheit.